Neue Weltordnung

Polemik 4-2023 Weltordnung, Sanktion, US-Dollar
In Dirk Oschmanns Buch “Der Osten eine westdeutsche Erfindung“ (Ullstein, 2023), das ich sehr empfehlen kann, werden durchaus interessante Gedankengänge zur Diskussion gestellt. Hier nur ein Beispiel:
„Der Westen redet immer von der Vielfalt der Welt, hält aber in schöner Einfalt seine eigene Perspektive für die einzig mögliche. Und mit dem Monopol der Perspektive verbindet er zugleich das Monopol auf die Wahrheit und das Monopol auf die Moral.“

Die stärkste Waffe der USA ist der Dollar als Weltwährung. Die anderen Staaten bezahlen damit indirekt die Rüstung und den Wohlstand der USA.
Nach den wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland aufgrund des Ukrainekriegs, verbunden unter anderem mit dem Ausschluss aus dem westlich-dominierten Bankensystem, sind viele andere Staaten, die nicht USA-doktriniert sind, hellhörig geworden.
Sie haben realisiert, dass ihnen Gleiches passieren kann, wenn sie aus irgendwelchen Gründen in amerikanische Ungnade fallen.
Manche Staaten haben das ja schon erlebt.
Die Welt wird sich auf lange Sicht verändern. Der globale Zahlungsverkehr wird sich auf andere Währungen ausweiten. Länder wie Indien, Pakistan, Saudi-Arabien und Südafrika z.B. fangen damit an. China sowieso. Der chinesische Yuan steht schon bereit.
Übrigens halten die USA gegenwärtig 300 Milliarden Dollar, die Russland gehören, durch die Sanktionen zurück.

Die westliche Selbstgerechtigkeit spiegelt sich auch im nationalen Verhalten wider.
Wenn ein Fußballfunktionär Selenskyj in einem privaten Tweet als „ehemaligen Schauspieler“ bezeichnet ist es schlimm, auch wenn französische Fußballer das Regenbogenfarbentrikot nicht für ein Spiel anziehen wollen, werden sie sanktioniert, Schröders Frau wird vom Land Nordrhein-Westfalen gekündigt, weil sie ihren Mann in die russische Botschaft zur Feier begleitete, russische Privatleute werden vom Westen enteignet.
Wenn ein Herr Böhmermann, bezahlt vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen, aus- und inländische Politiker/innen und Organisationen auf das Übelste beleidigt wird das toleriert, wenn es im Regierungssinne ist. Die aktuelle Habecksche „Vetternwirtschaft" und die Baerbocksche „feministische Außenpolitik“ sind auch keine Vorbilder für die Welt.