Polemik 17: Ehe, Gender, Angela Merkel, Uwe Steimle
Was muss schnell noch, aus Sicht der CDU, politisch aus dem Weg geräumt werden, um mit den Grünen auf Bundesebene koalitionsfähig zu sein? Das Problem, dass Lesben und Schwule ehetechnisch in Deutschland bisher nicht völlig gleichgestellt sind, sondern nur in „Lebenspartnerschaften“ die Ehe zelebrieren dürfen.
Die Grünen machten diese Gleichstellung zur unabdingbaren Wahlprogrammforderung.
Also Ehe für alle!
Die SPD war sofort dafür, die Linken auch und ebenfalls die Christlich Demokratische Union will diese Frage gelöst sehen, siehe mögliche Koalitionen, bevor der ernste Wahlkampf so richtig einsetzt.
Und wie wird es gemerkelt, bin mal Hellseher, in Bälde wird im Bundestag darüber abgestimmt, ohne Fraktionszwang.
Alle nicht Christ-Bundestagsparteien werden das positive Resultat (Ich denke es gibt aber auch Nein-Stimmen und Enthaltungen.) für sich reklamieren, was letztlich Niemanden interessiert und Frau Merkel ist koalitionsbreiter aufgestellt. Geschickter Schachzug!
Damit ist zwar der „Christliche Wert der Ehe“ aufgelöst. Dies ist mir als Atheist aber egal. Nur sollten sich die etablierten Bundestagsparteien nicht an anderer Stelle über einen Werteverfall in der deutschen Gesellschaft aufregen.
Wie schlage ich die Brücke von Angela Merkel nun zu Uwe Steimle, dem Sachsen-Gladiator und Deutschlands besten Honecker-Imitator. Ganz einfach.
Ich war gestern zu seiner „Heimatstunde“ im Kulturpalast Dresden. Er zeigte seine sächsisch-witzig- kabarettistische Sicht auf viele aktuelle politische Geschehnisse.
Dabei bezeichnete er unsere Bundeskanzlerin, für mich sehr despektierlich, stets als „Das Merkel“. Sonst sagt man doch immer "Die Merkel" oder?
Doch nach einigem Nachdenken musste ich der Weitsicht von Uwe Steimle Respekt zollen. Sollten wir nicht damit beginnen im Zuge einer fortschrittlichen „Genderpolitik“, die geschlechtsbezogen Artikel „der und die“ abzuschaffen und aus unserer deutschen Sprache eliminieren. Für den Plural lassen wir den Artikel "die" noch gelten. Wir würden sogar das Grundgesetz dafür nicht ändern müssen oder doch? Am Äußeren kann man ja das echte Geschlechtsfühlen nicht differenzieren, sagen wir doch gleich das Mensch, das Frau, das Mann, was dann auch Mann-Frau noch bedeuten soll.
Mit dem dann einzig verbliebenen, geschlechtsneutralen Singular-Artikel „das“ sind wir dann auch englisch-konformer. Alle Schüler werden es danken und für die vielen zugewanderten Nichtdeutschmuttersprachler wird vieles sprachlich einfacher.
Das Wichtigste aber ist, wir gehen voran und vereinen das soziokulturelle Geschlecht „gender (engl.)“ mit dem biologischen Geschlecht „sex (engl.)“ zum „neutralen“ Geschlecht, dem Neutrum (Mehrzahl die Neutrums).
Bereitet euch schon jetzt darauf vor, denn zur Wahl in vier Jahren wird dies (oder eben so ähnlich) in einem Partei-Wahlprogramm stehen. Wetten wir ...
Ein Nachsatz sei noch erlaubt. Es heißt doch "Ehe für alle", warum nicht gleich einen Schritt weitergehen und zu internationalisieren, wir sind ja fortschrittlich, also die Ehe zwischen Neutrums ist ab 12 Jahre möglich und zur gleichen Zeit mit bis zu vier anderen Neutrums gestattet.