Polemik 2018-8: Heimat, Sprache, Volksbegehren
Schade, die Sozialdemokraten haben mit Urwahl für die GroKo gestimmt und damit verhindert, dass die deutsche Politik einmal durchgeschüttelt bzw. wachgerüttelt wird. Das „Weiter so“ hat gesiegt, auch wenn es dem Wähler sicher ganz anders dargestellt wird. Der Niedergang der sogenannten Volksparteien wird damit verzögert, aber nicht aufgehalten.
Zum Beispiel wird die Begrifflichkeit „Heimat“ immer mehr von diesen Parteien aufgegeben. Heimat ist nicht politkonform zum Globalismus. Alle Globalisten bekämpfen direkt und indirekt den Heimatbegriff. Heimat ist aber die Wurzel und das Rückzugsgebiet für ein Volk, eine Nation, für Menschen, die dem ungehemmten Globalismus kritisch gegenüberstehen. Menschen, denen ihre Wurzeln noch etwas Wert sind. Damit meine ich nicht „America first“.
Heimat wird zunehmend in die rechte Ecke gestellt, rückschrittlich derjenige, der an der Heimat festhält. Sicher hat das Hitlerregime den Begriff Heimat mit all seinen Facetten von Rasse, Sprache, Schrift, Kultur bis hin zum Volkslied beschmutzt. Deshalb ist aber der Heimatgedanke nicht dauerhaft beschädigt.
Auch die DDR förderte, trotz der Verkündigung des sozialistischen- kommunistischen proletarischen Internationalismus, den Heimatgedanken. Mit fortschreitendem Alter der DDR beschränkte sich dieser nur noch auf das eigene Staatsvolk. Man hatte ja nach dem Mauerbau die gesamtdeutsche Kultur der „Zweideutsche-Staatenkultur“ geopfert.
In der letzten Woche nannte ein Zeitungsautor das Lied „Unsere Heimat…“ in seinem Artikel als Beispiel für „Heimat-Duselei“.
Ich kann aber an diesem Lied, das ich als Kind in der Schule gesungen habe, nichts Schlechtes erkennen.
Hier der damalige Originaltext aus dem Schulbuch „Frisch auf singt all ihr Musici“ Verlag Volk und Wissen, Volkseigener Verlag Berlin 1957.
Junge Pioniere lieben die Natur
Worte: Herbert Keller
Musik: Hans Naumilkat
Unsre Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer,
unsre Heimat sind auch all die Bäume im Wald.
Unsre Heimat ist das Gras auf der Wiese, das Korn auf dem Feld
und die Vögel in der Luft und die Tiere der Erde
und die Fische im Fluß sind die Heimat.
Und wir lieben die Heimat, die schöne,
und wir schützen sie, weil sie dem Volke gehört,
weil sie unserem Volke gehört.
Ja, ja die Heimat sollte dem Volk gehören und alle Macht vom Volk ausgehen, nicht nur theoretisch.
Apropos Sprache, die nun stärkste Oppositionspartei stellte im Bundestag den Antrag, Deutsch als Landessprache im Grundgesetz zu verankern. Keine mir zugängliche Tageszeitung druckte auch nur annähernd den Wortlaut dieses Antrages. Die Zeitungen waren aber voll mit polemischen Gegenreden. Diese wurden auch in Dialekten zur Erheiterung vorgetragen. Haben diese Redner/innen den Unterschied von Sprache und Dialekt nicht verstanden?
Argumentativ wird da von den Gegenrednern nicht auf andere westliche Länder wie Frankreich und Polen z.B. eingegangen, die sehr wohl ihre Sprache auch gesetzlich hochhalten.
(Übrigens hatte ich schon in einer der vorhergehenden Polemiken auf die Notwendigkeit der Formulierung einer "Verfassung" hingewiesen. Die Grünen fordern z.B. die Ergänzung des Umweltschutzes und es gibt sicher noch mehr einzubeziehende Aspekte.)
Heute haben die Schweizer Bürger für die Beibehaltung der öffentlichen Finanzierung des staatlichen Rundfunks und Fernsehens gestimmt. Vor dem Hintergrund der aufkeimenden Diskussionen zum Thema wurde in Deutschland sofort die schweizerische Entscheidung als beispielhaft positiv dargestellt. An dieser Entscheidung sollte sich Deutschland ein Beispiel nehmen. Ich erinnere mich an andere Volksbegehren der Schweizer, deren Ergebnisse in Deutschland, da nicht deutschpolitkonform kaum eine Erwähnung und Diskussion wert waren.
So funktionieren Politik und gleichgeschaltete Medien.