Rezept
Polemik 30: Rezept, Quarktorte, Backen
Wer bekommt schon heute noch etwas gebacken.
Die derzeitige Übergangs-Bundesregierung sicher nicht. Bei der vielleicht kommenden Jamaika-Koalition sehe ich auch keine wohlschmeckende Torte auf dem Verhandlungstisch. Einigt man sich, für mich wider aller Erwartungen, sehe ich als Vision, dass sich die Regierung vor allem mit sich selbst beschäftigen wird. Warum, weil bei jedem Statement eines Partei-Quoten-Ministers oder eines Parteioberen der vier Parteien zu viel Salz in den Kuchenteig, sprich in das vereinbarte gemeinsame Regierungsprogramm, gestreut wird und die anderen auf den versalzten und letztlich verbrannten Kuchen verzichten.
Mit welchem Rezept könnte sich denn eine neue Bundesregierung in das „Backen“ eines neuen syrischen Staates einbringen?
Politische Initiativen sind gerade von Deutschland gefordert, wenn man ca. 700.000 syrischen Staatsbürgern Schutz in Deutschland gegeben hat (Syrien hatte in Vorkriegszeiten ca. 20 Millionen Einwohner.) und immer weitere aufnimmt.
Nichts darüber vermitteln die Medien, da wird es sicher auch nichts Vorzeigbares geben, außer „Weiter so“.
Das „Weiter so“ führt dazu, dass die deutsche Legislative, Judikative und Exekutive weiter mit der aktuellen Flüchtlings- und Asylsituation überfordert ist. Das zeigen nur als Beispiel, dass keine verlässlichen Zahlen zu erhalten sind, egal was man in diesem Zusammenhang wissen will (z.B. wer wird warum geduldet, wer entscheidet das, tatsächliche Zahl der Abschiebungen, Zahl der anhängigen Klagen gegen die Nichtanerkennung eines Flüchtlingsstatus, wirkliche Gesamtkosten, Zahl erfolgreich abgelegter Deutschkurse, Zahl der in den Arbeitsprozess integrierten, Bildungsniveau der Schutzsuchenden und… und… und).
Ja „Schutzsuchende/r“ ist auch eine weitere schwammig definierte Kategorie: Also nehmen wir mal die Definition aus der SZ, DD vom 03.11.2017 „Jeder sechste Ausländer ist Schutzsuchende/r“. Zitat: „Als schutzsuchend gelten hier: nach Genfer Konvention anerkannte Flüchtlinge, subsidär Schutzberechtigte, also Menschen mit eingeschränktem Schutzstatus, und Asylbewerber - also jene, die noch einen Antrag stellen wollen oder auf einen Asylbescheid warten. Die Gruppe umfasst auch abgelehnte Asylbewerber, die geduldet werden, noch nicht ausgereist sind oder noch nicht abgeschoben wurden“.
Alles verstanden?
Rund 1,6 Millionen schutzsuchende Menschen lebten Ende 2016 in der Bundesrepublik (Das waren 851 000 mehr als zwei Jahre zuvor. Mehr als die Hälfte der Schutzsuchenden (872 000) hat einen Schutzstatus erhalten, dieser ist bei 600 000 derzeit befristet, ca. jeder Dritte (573 000) wartet noch auf die Entscheidung, bei 158 000 wurde der Asylantrag abgelehnt. Und noch eine Zahl, ca. 30 000 gemeldete Schutzsuchende sind verschwunden? Also in Deutschland verschwinden eben mal so die „Bürger einer mittelgroßen Stadt“, was nun? Und dann wird noch vermittelt, macht euch keine Sorgen, durch den Familiennachzug. Es kommen einer Studie zu Folge ja nur so 60 000 Menschen, woher denn eigentlich? Wer stellt die Ausreisepapiere aus, doch wohl nicht der IS, die Baschar al- Assad Administration oder sonst eine andere Bürgerkriegstruppe. Wo erteilt Deutschland denn die Visa? Der Nachzug, auch das sollte doch mal benannt werden, kommt, wie die damalige Flüchtlingswelle aus den Flüchtlingslagern in anderen Staaten (Türkei, Jordanien, EU-Ländern…).
Wir hantieren alle mit Halbwahrheiten und sicher mit Polemik, weil niemand, auch die Regierung nicht, ein wahrheitsgetreues, zusammenhängendes Bild vermitteln kann!
Laut „Dresdner Amtsblatt 44/2017“ wohnten Ende September 3560 Asylsuchende in Dresden-Stadt, davon ca. 800 in Dresden - Prohlis. Wie ist nun die Definition der Kategorie „Asylsuchender“ (siehe oben)?
Wer sich ein konkretes Bild darüber machen will, sollte im Ballungszentrum Dresden-Prohlis mal in entsprechende Wohnhäuser gehen und auch einmal die normalen deutschen Mieter zu ihren Sorgen befragen! (siehe auch Artikel SZ DD vom 02.11.2017 „Zugriff auf dem Balkon“). Diese spüren tagtäglich die Veränderungen seit 2014. Wer kann, wird wegziehen oder nimmt sich zumindest eine Wohnung in einer ansässigen Wohnungsgenossenschaft. Bevor wieder eine „Sonntagsrede“ zum behandelten Thema konzipiert wird, macht euch mal in diesem Stadtteil kundig. Theoretisch ist das Zusammenleben schön, aber praktisch stehen dazwischen eben viele Hürden von beiden Seiten. Nicht eine Hürde muss der Sonntagsredner persönlich überspringen, das müssen nämlich die anderen. Das konkrete Zusammenleben bekommt man schwer gebacken…
Anlässlich meiner 30. Polemik backen wir mal einen richtigen Kuchen, besser gesagt eine „Quarktorte“. In manchen deutschen Landstrichen würde man auch Käsekuchen (Käsetorte) dazu sagen. Die Spezialität ist, dass kein Extra-Boden gebacken wird.
Meine Frau Mama hat diese Art von „Quarktorte“ zur geschmacklichen Perfektion gebracht und die Großfamilie wünschte sich zu Feier- und Geburtstagen, aber auch eben mal so am Wochenende diese Kuchenart.
Damit diese Torte wie bei Muttern schmeckt, ist vermutlich der verwendete Quark das geheime Detail. Alle „Familien-Nachbäckerinnen“ haben dieses Problem zu lösen und das geht nur mit dem Ausprobieren verschiedener Quarksorten.
Wie gesagt der verwendete Quark ist bestimmend, der Zuckeranteil lässt sich reduzieren und Gries korrigieren wir zu Grieß. Das Zeichen
bedeutet Pfund, also 500g, ein halbes Kilo. Heute ja kaum noch gebräuchlich.
Und hier das Rezept, vor zirka 60 Jahren geschrieben:
Also backt die „Quarktorte“ nach, aber bringt mir ein Stück zum Verkosten und Bewerten vorbei!