Migrationshintergrund

Polemik 23: Ordnungskriterium Migrationshintergrund, Biodeutscher, Passdeutscher
In der Polemik 4 „Doppelt oder einfach“ hatte ich mich zu den "privilegierten" Bürgern, die eine doppelte Staatsbürgerschaft haben, aus welchem Grund auch immer, geäußert. In Deutschland hat diese ja eine hohe Zahl z.B. von türkisch-stämmigen Bürgern. Ich hatte darauf verwiesen, dass kein Bürger nach zwei „Verfassungen“ leben kann, um dann auszuführen: “Und was ist, wenn die jeweiligen Staaten in polit-militärische Konflikte kommen. Dann werden die Gegensätze ja unauflösbar oder?
Und schon sind die Fälle präsent. Der türkische Außenminister Cavusoglu greift nach der Festnahme zweier Deutscher in Antalya die Bundesregierung scharf an. Bei den beiden Personen habe es sich um Putschisten gehandelt. Mevlüt Cavusoglu: "Aber was geht euch das an? Da ist auch ein türkischer Staatsbürger, aber Deutschland fragt, warum nehmt ihr meinen Staatsbürger fest?", zitiert eine türkische Nachrichtenagentur den Außenminister. Der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge haben sie ausschließlich die deutsche Staatsbürgerschaft, aber wahrscheinlich türkische Wurzeln. Ich bin schon gespannt, wenn ein “Doppelter Staatsbürger“ zum Putschisten erklärt wird.
Soviel aktuell zur doppelten Staatsbürgerschaft und deren Probleme und diese werden nicht kleiner auch zukünftig noch dramatischer (Verhältnis Deutschland-Türkei, Brexit, Trump-USA, andauernde Flüchtlingswelle, Asylrecht…).

Zurzeit ist die Presse wieder „voreilend unterwegs“. Fortschrittlich ist der, der Migrationshintergrund hat. Motto: Es gibt eigentlich gar nicht den Deutschen, weder biologisch noch kulturell. Im Umkehrschluss würde das aber bedeuten, es gibt gar keine Notwendigkeit der „Integration“. Deutschland wird zur „Weltrepublik“ stilisiert, ohne eigene Geschichte, eigene Sprache, eigene Kultur, eigene Ethik und Formen des Zusammenlebens, ohne Religionsprägung, eigenem sozialen Umfeld, ausgeprägten Gruppeneigenschaften und Gefühlen, eigener Staatsstruktur...
Es gibt Politikerinnen mit Migrationshintergrund, denen in Deutschland nur die deutsche Sprache charakteristisch ist. Soweit hat sich "Deutschland schon abgeschafft", um mit Herrn Sarazin zu sprechen.
Aber auch wenn man von allem etwas hat (siehe oben), ist es eben auch etwas eigen Geprägtes, oder!
Für andere Länder untersucht das die deutsche Presse nicht!

Merkt auf!
In Deutschland ist Migrationshintergrund ein Ordnungskriterium der amtlichen Statistik und beschreibt die Bevölkerungsgruppe, die aus seit 1949 eingewanderten Personen und deren Nachkommen besteht. 2016 änderte das Statistische Bundesamt die Definition. "Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Im Einzelnen umfasst diese Definition zugewanderte und nicht zugewanderte Ausländer, zugewanderte und nicht zugewanderte Eingebürgerte, (Spät-)Aussiedler sowie die als Deutsche geborenen Nachkommen dieser Gruppen."

Lasst euch also nicht „Verrücktmachen und Verunsichern“ und nicht „Spalten“, wenn in Dresden und Leipzig ca. 8% der Bevölkerung nach dieser Definition „Migrationshintergrund“ haben, in Städten wie Köln, Frankfurt, München und Nürnberg es aber 30 bis 40% sind.
Klar gibt es einen „Volksgruppenzugehörigkeitsunterschied“ zwischen dem Biodeutschen und dem Passdeutschen. Ist doch in jedem Staat der Welt normal. Passdeutsche sollten in Deutschland integrierte Menschen aller „Volksgruppenzugehörigkeiten“ sein. Nur es sollte eben darauf geschaut werden (Könnte auch ein Kriterium sein, sollte es in Deutschland mal eine gezielte Einwanderungspolitik geben.), dass sich eine der „Nichtdeutschen Volksgruppen“ nicht stark überdurchschnittlich, vor allem regional, anreichert.
Ja, es kann dadurch durchaus der innere Frieden ins Ungleichgewicht kommen. Auch ein Staat-Volk-Nation-Gebilde kann sehr fragil sein.
Es gibt weltweit leider viele Anzeichen dafür: Illegale USA-Einwanderer, Anteil russischer Bürger in den Baltischen Staaten und der Ukraine und damit verbundene Probleme, aber auch den Differenzen zwischen den Basken, Katalanen und Restspanien, aber denken wir auch an Abspaltungsinitiativen von Schotten und Nordiren von Großbritannien, den Zwistigkeiten von Wallonen und Flamen in Belgien, von vielen Volksgruppen in afrikanischen und asiatischen Ländern mal ganz abgesehen …
Lernt aus der Lebensgeschichte der Bioamerikaner (Indianer) oder Bioaustralier (Aborigines), so lange ist das noch nicht her, dass diese von europäischen Einwanderern kriegerisch verdrängt wurden.

Man kann es sehen wie man will. Ich habe nachweislich sächsische Vorfahren bis in das 17. Jahrhundert, aber einer meiner Großväter (siehe Bild: Urkunde) war Preußischer Staatsbürger. Bin ich nun ein preußischer Teilmigrant in Sachsen?

(Und warum gibt es kein Land Preußen mehr? Ist euch noch gar nicht aufgefallen! Es war eine abgesprochene Vorbedingung des Viermächteabkommens zur Wiedervereinigung Deutschlands, dass Preußen als Land nicht wiederersteht.)

Staatsangehörigkeits-Ausweis Preußen
JC