13. Februar Dresden

Polemik 2020-5: Opfer, Mythen, Schändung
Ich könnte sagen, jedes Jahr das gleiche politische Spiel in Dresden. Die politischen Extreme suchen sich Dresden aus, um eine politische Bühne zu bekommen und die politische Mitte, organisiert eine Menschenkette durch die Innenstadt.
Eigentlich müsste die politische Mitte lautstark und offensiv gegen die Extremisten-Demos vorgehen. Doch die politische Mitte ist zu weich und vertraut noch der staatlichen Ordnungsmacht. Wie lange noch?

Am 09.02.2020 zogen die Teilnehmer des Mahnganges „Täterspuren“ so mittags über den Neumarkt. Zufällig vom Gesellschaftsraum des „Steigenberger Hotels“ aus, sah ich dies und begann die Teilnehmer zu zählen. Ich kam so auf 180. Heute am 10.02.2020 beschrieb die SZ, Dresden über eine ganze Seite diese Aktion und nannte 300 Teilnehmer. Diese Demo steht unter dem Titel „Täterspuren suchen statt Opfermythen pflegen. Dresden stellt sich quer“. Also wegen mir 300 Leute bekommen so viel mediale Aufmerksamkeit und sprechen für Dresden? Was für eine Anmaßung. Auch 1000 Montagsspaziergänger von Pegida sprechen nicht für Dresden. Diese werden von dem gleichen Pressejournal als Demo seit längerer Zeit nicht mehr erwähnt.
Jeder kann sich seine Meinung darüber bilden.

Andere Täterspuren führen jedes Jahr nach Dresden- Nickern zum Obelisken (siehe auch Polemiken „Stadtschuld“ und „Denkmal-Obelisk in Dresden (Nickern)“ vom Februar 2017).
Der Obelisk mit den Seiteninschriften „1945 13. Februar Wir gedenken der Opfer des Anglo-Amerikanischen Bombenterrors“,"1945 13. Februar, Dass sie nicht sinnlos in den Gräbern ruhn liegt nur an unserm Willen unserm Tun“ und „1945 13. Februar“ wurde, wie immer in den letzten Jahren verunstaltet und beschädigt. Voriges Jahr wurden Inschriften beschädigt und das Denkmal mit schwarzer Teerfarbe überschüttet, dieses Jahr wurden Inschriften aus dem Sandstein teilweise rausgemeißelt und jede Seite des Denkmals mit pinker Farbe überschüttet. Man findet schon jahrelang keine Verdächtigen … der Staatsschutz ermittelt. Welche Extremisten schändeten das Denkmal? Es passierte zwischen 2 und 3 Uhr in der Nacht vom 6. zum 7.02.2020.
Jeder kann sich seine Meinung darüber bilden.
Ich denke, wenn sich keine freiwilligen Spender wie letztes Jahr für die Renovierung finden, wird wohl die Stadt in den nächsten Jahren dieses letzte Denkmal für die 25 000 Dresdner Toten schleifen.
Problem gelöst, alle Zivil-Toten, auch die toten Kinder, sind Täter und keine Opfer! Gehirnwäsche funktioniert scheinbar nicht nur in der Diktatur.

J C Denkmal 07.02.2020