Polemik 10-2022: Sanktion, Gas, Energie
2011 schien die Energieversorgung in Deutschland keine Probleme zu kreieren. Dann kam der nukleare Unfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima und veränderte die deutsche Energiewelt. Fast panisch wurden 2011 in Deutschland sofort 8 Kernkraftwerke außer Betrieb genommen. Die Physikerin und Kanzlerin Merkel hatte es durchgesetzt. Danach war der Fahrplan erarbeitet, bis Ende 2022 alle KKWs vom Netz zu nehmen.
Um es noch einmal deutlich zu sagen, dass alles war eine rein politische und keine wissenschaftlich technische Entscheidung.
Energie war vorhanden, man brauchte nur das Geld, um Öl und Gas, auch beste Kohle wenn nötig, zu importieren.
Seit 2021 nun mit der Ampelkoalition ging es energiepolitisch in vorgegebener Weise weiter, nur das jetzt noch die Kohlekraftwerke schrittweise abgeschaltet werden. Wir wähnten uns schon in der erneuerbaren Welt der Solar- und Windenergie. Doch die harte Realität hat uns wieder.
Mit der Kernenergie und/oder Kohle als Brückentechnologie hätte es vielleicht geklappt. War politisch nicht gewollt, Gas sollte es sein.
Das unfreundliche deutsche Aus für die russische Nord Stream 2-Leitung und kurz darauf der russische Feldzug gegen die Ukraine mischten die Karten neu.
Die geopolitisch, nicht bis zur Konsequenz gedachten Sanktionen gegen den Aggressor stellen die westliche europäische Welt vor Energieprobleme. Die USA sehen sich das alles aus weiter Entfernung an, und profitieren von der Energieknappheit und sogar vom Ukrainekrieg selbst.
Niemand spricht mehr vom Fracking-Gas oder von der Energiebilanz des über die Weltmeere zu transportierenden teuren Flüssiggases. Wir machen den Hofknicks vor den Despoten von Katar und Aserbaidschan. Doch die Preise steigen und steigen. Und der Steuerzahler muss nach den Banken in der vergangenen Krise, nun die Energiehändler retten. Die Gasumlage ab Oktober 2022, festgelegt mit 2,419 Cent pro Kilowatt-Stunde, sind ein Richtwert und gelten nicht für die gesamte Zeit. Abgeschätzt für meine Wohnverhältnisse bedeutet das knapp 900 Euro im Jahr mehr. Wie gesagt nur die Umlage, die Gaspreiserhöhung noch nicht gerechnet. Aber es soll ja Entlastungspakete geben, für wen denn und wann? Die deutschen Rentner sind von dieser Regierung schon vom Heizkostenzuschuss ausgeschlossen worden. Ein Pelzmantel aus Schaffell wäre die Lösung oder doch ein klimaschädlicher Kamin.
Wie unbedarft muss man sein, Pakete von Sanktionen zu verhängen, wobei manches Sanktionspaket Westeuropa mehr schadet als Kriegs-Russland.
Hat sich die deutsche Politik schon einmal ernsthaft hinterfragt, wie abhängig die deutsche Energiewende von Autokraten-China ist. Kommen wir, sagen wir mal so 2030 in einen Sanktionsmodus, können wir so drei bis fünf Jahre später die Solarpanels und die Windkraftanlagen nicht mehr erneuern. Frau Nancy Pelosi, 82jährige Sprecherin des US-Repräsentantenhauses fing schon an zu stänkern. Sie sollte lieber zu einer Beauty-Farm fahren und sich ihr Lifting erneuern lassen, als China mit einem offiziellen Taiwanbesuch, entgegen der China/USA-EinChina-Verträge, zu provozieren.
Zurück zur Energie:
Zu den geographischen Topstandorten für Sonnenstrom gehören neben Chile, Namibia, Jordanien, Ägypten, Jemen, Oman, Saudi-Arabien und viele weitere Golfstaaten. Die Bedingungen in Ländern wie Pakistan und Afghanistan oder weiteren lateinamerikanischen Staaten sind hervorragend. Gute Plätze für die Windenergieerzeugung finden sich nahezu an allen Küsten. Zu lösen ist aber das Speicherproblem. Vielversprechend scheinen, neben Pumpspeicherwerken, Flüssigmetallspeichern und, und, und, ein Ansatz zu sein, flüssiges CO₂ unter hohem Druck zu speichern, wenn gerade Energie im Überfluss vorhanden ist und die gespeicherte Energie dann wieder abgeben, wenn sie gebraucht wird. Das CO₂ bleibt dabei im System eingeschlossen.
Man kann auch mal in die Literatur gehen und nachsehen, welche Ideen zur Produktion verworfen wurden, wegen des zu hohen Energiebedarfs. Wir haben ja nach vollzogener Energiewende genug saubere Energie. Ja, Technologien für chemische Produkte und zur indirekten Speicherung recherchieren! Durch die Verkopplung mit grünem Strom könnten diese wieder effizient werden. Ich denke an die unterschiedlichsten Elektrolyseverfahren und an solche wie das Haber-Bosch-Verfahren zur synthetischen Herstellung von Ammoniak aus den Elementen Stickstoff und Wasserstoff, Wasserstoff-Pyrolyse von Kunststoffabfällen oder die Carbon-Chemie auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen (Variationen der Fischer-Tropsch-Synthese).
Manche Länder (USA, UK, Frankreich), in denen die Kernenergie ein grünes Label bekommen hat (in der EU auch!) wird versucht, mit der Kombination von modularem Klein-Kernkraftwerk und chemischer Reaktionsanlage diesen Weg zugehen.