Polemik 2019-23: Pendler, Vision, Meinungsvielfalt
Die Regionalzeitung SZ, Dresden vermeldete, dass die Zahl der Pendler nach Dresden stetig steigt. Das wird in den anderen deutschen Großstädten nicht anders sein. Rund 94.000 Menschen pendeln jeden Tag nach Dresden. Aber wer den Grund nur auf den Mangel an bezahlbaren Wohnraum zurückführt, argumentiert meiner Meinung nach zu kurz. Eine umfassende gesellschaftliche Diskussion ist notwendig, wie wir leben wollen und welches Leben gesellschaftlich bezahlbar bleibt. Die Lebensverhältnisse von Stadt- und Landleben können niemals gleich sein. Es gibt eben nicht nur Vorteile, sondern man muss für sein gewähltes Leben auch manchen Nachteil einstecken.
Eine Grundsatzfrage ist es, ob und wie viel Arbeit zu den Menschen gebracht werden kann! Oder müssen die Menschen zur Arbeit zukünftig noch längere Strecken fahren, um ihrer Qualifikation gemäß Arbeit zu erhalten. Es kann nicht jeder in seinem "Home-Office" tätig sein. Und das alles vor dem Hintergrund von Arbeitszeitabsenkung, Wunsch einer guten Work-Life-Balance (Ausgewogenheit von Privatleben und Arbeitsleben) und gewünschter Infrastruktur-Natur-Balance. Wird die Arbeit in mittlere und kleine Städte und Großgemeinden gebracht, dann wird die Pendleranzahl in die Ballungsgebiete geringer. Der Ausbau der Infrastruktur müsste dann dieser Strategie angepasst werden. Dazu müssten die gegenwärtigen Haupt-Pendlerstrecken mit Nahverkehrsinfrastruktur ausgebaut werden. Dadurch besteht aber die Gefahr, dass die Moloch-Städte sich noch weiter ausdehnen. Eine andere Variante ist es, dass man den „Landbewohnern“ deutlich sagt, ihr könnt nicht auf dem Dorf in der Natur, mit der Infrastruktur einer Stadt leben. Und die Städter können auch nicht tagtäglich die Vorteile des Dorflebens nutzen. Gibt es einen Mittelweg, dann diskutiert diesen. Aber versprecht nicht gleiche Lebensverhältnisse in Stadt und Land! Das kann es nicht geben. Denn verlässt der Mensch das Land (Dorf) wird er von der Stadt aufgefressen und das verlassene Dorf frisst die Natur. Wem schmeckt was besser?
Aber wann, wo und von wem werden gesellschaftliche Visionen diskutiert und dann auch parteienunabhängig angegangen.
Das Stadt-Land-Problem ist eines von vielen.
Mancher hohe Berufspolitiker weiß zwar was Diäten sind, kennt aber keine Pendlerpauschale.
Im Globalen gibt es das Pendeln in eine Richtung, die Migration und das bedeutet, wenn die Arbeit nicht in die Fluchtländer migriert, dann migriert der Mensch eben aus diesen Ländern.
Und nun scheint in der ARD – Zentrale wieder das Pendel nur in eine Richtung auszuschlagen. Erst verunglimpft man den Kabarettisten Dieter Nuhr, weil er sich wagte, “nicht-mainstream-like“, Aussagen der Ikone Greta Thunberg satire-kritisch zu hinterfragen, ist jetzt der sächsische Kabarettist Uwe Steimle dran. Glaubt man Zeitungsberichten überdenkt der MDR die Zusammenarbeit mit ihm, da er mit „Nazi-Anspielungen“ aufgefallen war. Er hatte zum Beispiel den Namen der im Dritten Reich tätigen Organisation „Kraft durch Freude“ durch den T-Shirt-Aufdruck „Kraft durch Freunde“ kolportiert oder auch im T-Shirt mit der Aufschrift "Volk ohne Traum" posiert. Aber er lässt durchaus auch das „Gute“ in der DDR satirisch auferstehen und schweigt es nicht tot. Ist das nun auch zu rechts oder zu links oder eben satirische Freiheit, die auch die „Böhmermann-Unter-der Gürtellinie Attacken“ oder die „Heute-Show (allerdings ZDF)“ für sich in Anspruch nehmen.
Merkt auf, geht es gegen rechte oder konservative Meinungen oder entsprechende Demos titeln die Zeitungen „Protestierer, Aktivisten, Störer“ starteten die Gegen-Aktion. Geht es gegen linksorientierte Meinungen oder Demos titeln sie “Pöbler, der rechte Mob, die Nazis“ starteten die Gegenaktion. Soviel zu meiner privaten Zeitungsanalyse.