Wahlpresse

Polemik 2019-19: Wahl, Medien
Ja, in zwei Wochen wird in Sachsen der Landtag gewählt. Glaubt man den Vorhersagen der Wahlforscher, wird eine Regierungsbildung sehr, sehr, sehr schwierig. Zu einer Regierungsbildung sind dann zu faule Kompromisse nötig, die das jeweilige Parteienklientel und die entsprechende Wählerschaft überfordern werden. Ich höre schon die Aussprüche „Ich habe die Partei X gewählt und jetzt die Politik der Partei Y bekommen“.
Demokratie ist nur noch ein langsam drehendes Schwungrad, was aber nicht mehr in Schwung kommt.
Geht trotzdem wählen!

Polemik von links bis rechts fokussiert sich derzeit auf den deutschen Weg des Umgangs mit dem CO2, des deutschen Wegs der Migration und der Restlaufzeit der Deutschen Großen Koalition.
Also Greta T. ist noch auf See und das Schuljahr hat gerade begonnen. Zurzeit ist deshalb der Future-Friday ein normaler Freitag.
Die Migrationsbilanz Ende 2018 war: In Sachsen leben 60.775 Schutzsuchende, davon haben ca. 37.000 einen anerkannten Schutzstatus. Bundesweit waren 1,8 Millionen Menschen als Schutzsuchende registriert. Als Schutzsuchende gelten Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten.
Und die Koalitionsrestlaufzeit schätze ich so auf 3 bis 4 Monate.

Heute las ich einen sehr erhellenden Artikel „Ostdeutsche Medien braucht das Land“ bei ZEIT ONLINE. Einige Gedanken daraus in einer Kurzzusammenfassung:
30 Jahre nach dem Mauerfall gibt es nur „den Osten auf der einen Seite“. Also man liest derzeit „der Osten wählt“, gleiches in „Westdeutschland“ wird differenziert nach Ländern dargestellt. Das Pauschalurteil „Westdeutschland“ gibt es selten, doppelt so häufig aber wird der Begriff Ostdeutschland in den überregionalen Medien verwendet.
Dabei liegt der nationale, geographische Mittelpunkt Deutschlands in Thüringen, im Ort Niederdorlas.
Mit dem Begriff Ostdeutschland wird die DDR als Block permanent reaktiviert (bewusstes geographisches Framing). Die Undifferenziertheit kommt daher, dass man erst Korrespondenten aus den Medienzentralen in den Osten schicken muss. Weder ein überregionales Printmedium noch ein zentraler Fernsehsender ist in den „Ostländern“ angesiedelt. Noch nicht einmal haben diese überregionalen Zeitungen ständige Büros in ostdeutschen Großstädten. Dafür hat die Süddeutsche Zeitung z.B. auch ein Büro in Karlsruhe.
Für mich das Fazit:
Berichtet nicht über den Osten wie es Besucher tun, sondern lebt in den östlichen Ländern von Deutschland und berichtet dann. Da könntet ihr auch die Wahlergebnisse überregional besser erklären.