Links-Mitte-Rechts

Polemik 2020-6: Partei, Wahl, Kosten
Der frühere Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens, Sigmund Gottlieb, hat den Umgang von ARD und ZDF mit einigen aktuellen politischen „Großthemen“ kritisiert. Er selbst sei dessen genauso schuldig wie andere: „Ich war auch Täter, und nicht der einzige“, sagte Gottlieb. „Wir wollten nicht wahrhaben, dass Donald Trump ernsthaft Chancen hat, Präsident zu werden. Wir sind nach New York, Boston, Los Angeles gefahren, aber nicht in den Mittleren Westen, wo die Menschen von Problemen niedergerungen werden. Wir haben einfach den Hintern nicht hochgekriegt. Bei der Brexit-Abstimmung war es genauso.“ Späte Erkenntnis!
Ja, das sind eben die Ursachen für den Vertrauensverlust der Bevölkerung in die gegenwärtige Medienberichterstattung. Die Meldungen werden einer vorgefertigten Meinung untergeordnet.
Denken wir auch an die Berichte über die damaligen Demonstrationen in Kiew, aber über die Meinung der Bevölkerung weit ab von Kiew wurde nicht berichtet. Und dann wundert man sich über die Schärfe des Ukraine-Konflikts.
Man kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn die Toten der Mordserie in Hanau von der gleichen Presse der AfD indirekt und direkt sofort untergeschoben werden. Das ist zu einfach. Wertet doch nicht Morde und Gewalt nach links oder rechts, sondern nennt es zuerst Verbrechen und diese Täter „Mörder“. Wenn alle Informationen da sind, könnt ihr dann ein gesellschaftspolitisches Gesamt-Bild zu den Untaten zeichnen.

Und jetzt schießen sich die gleichen Medien auf den CDU-Merz ein, weil klar ist, er könnte konservativen Wählern in der CDU wieder eine demokratische Plattform bieten und so vielleicht ein weiteres Absinken dieser Partei aufhalten. Die anderen Chef-Kandidaten sind für links ungefährlich. Und ganz gefährlich würde es werden, wenn sich konservative Ränder von AfD und CDU in Sachthemen überlappen könnten.
Die „Nationale Front rot-rosa-grün“ ist ja schon gebildet. Das Beste für diese Front wäre, wenn die CDU sich als politische Alternative aufgibt, „Mitte“ nur ruft, aber wie aktuell nach „Links“ kurvt. Dann wird die CDU prognostisch bei 10 % Wählerstimmen landen.
Die SPD hat es vorgemacht, was herauskommt, wenn man profillos auf der politischen Bühne tanzt (trotz Hamburg-Wahl) und dann „rot-rosa-grüne Ringelsocken“ in den Parlamenten der Länder strickt. Die Wähler wählen dann immer gleich das Original!

Während der Flüchtlingskrise hatten Tausende Privatpersonen und Institutionen in Deutschland Flüchtlingen mit sogenannten „Flüchtlingsbürgschaften“ eine Einreise ermöglicht. Sie verpflichteten sich zur Übernahme der notwendigen Sozialleistungen. Damals wurde diese Bürgerhilfe mit Recht in allen Medien positiv herausgestellt. Auch ich fand das toll. Und was muss ich nun Jahre später lesen:
Weil zahlreiche Bürgen „angeblich“ von den Behörden unzureichend über die Geltungsdauer der „Flüchtlingsbürgschaften“ informiert worden waren, hat sich die Bundesregierung 2019 mit den Ländern auf eine Kostenübernahme geeinigt und zahlt die über 21 Millionen Euro der privaten "Flüchtlingsbürgschaften" aus den Taschen der Steuerzahler.
Scheinmoral lässt grüßen!