Wachstumsklima

Polemik 2019-27: Klimakonsequenz, Grüne Hausnummer, Dresdener
Immer wird gesellschaftspolitisch das Wachstum als unabdingbar dargestellt, nur das CO2 darf nicht mitwachsen. Schaut nicht nur gebannt auf den CO2 – Gehalt der Luft, denn wenn sich doch in vielleicht 10 Jahren andere/weitere Gründe für eine Erderwärmung herausstellen (veränderte Sonnenaktivität, geändertes Erdmagnetfeld zum Beispiel), seid vorbereitet, unabhängig von den Gründen. Gebt in eure Klimamodelle eine 2 Grad Erhöhung ein und berechnet alle Konsequenzen. Ja, die Welt, die Natur wird sich ändern, wie sie sich auch in der Vergangenheit gewandelt hat. Es gab Zeiten, da war kein Sauerstoff in der Erdatmosphäre. Also sagt, wie hoch steht dann das Wasser der Ozeane an den Ufern der Erdteile, sagt was wird überflutet, dass dann Gletscher in Europa nicht mehr existieren usw. Zeigt die konkreten Konsequenzen des 2 Grad -Szenarios, heruntergebrochen auf die Regionen. Welche Regionen bekommen Vorteile, welche Nachteile, welche werden unbewohnbar, welche aber bewohnbar.
Denkt aber bei all diesen Wetter- und Klimadiskussionen auch an das Menschen-Klima. Was sind denn die konkreten gesellschaftlichen Ziele bis zum Jahr 2040? Gebt diese mal so genau an wie ihr die 2-Grad-Grenze zu kennen glaubt. Eine lebenswerte menschliche Gesellschaft hängt eben nicht nur vom Naturklima ab, denn das Naturklima per se gibt es nicht! Da hilft auch nicht, wenn ich aus der Bewegung „Fridays for Future“ eine Kampagne „Every Day for Future“ mache.

In manchen Städten werden schon „Grüne Hausnummern“ vergeben, an die Häuser in denen sich die Bewohner um einen geringen „CO2-Fussabdruck“ bemühen. Man trennt im Kollektiv den Müll, fliegt nicht in den Urlaub, kauft Strom nur alternativ, hat super gedämmte Wände und isst hoffentlich höchstens einmal in der Woche Fleisch, fährt nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit E-Fahrzeugen aller Art.
Aber einen Kamin gönnt man sich!
Ich kann mich noch an die „Goldene Hausnummer“ zu DDR-Zeiten erinnern. Diese wurde verliehen, wenn die Hausgemeinschaft Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit im Haus durchsetzte und auch eigenständig Verschönerungsmaßnahmen in der Freizeit durchführte. Sicher, zu den gesellschaftlichen Feiertagen mussten auch die Fahnen an den Fenstern hängen.
So geht gesellschaftlicher Wandel, unabhängig von der Natur.

Unter der Überschrift "Dresden wächst nur langsam" wurde in der Sächsischen Zeitung (DD, 09.12.2019) bedauert, dass Dresden wohl die Einwohnerzahl von 600 000 im Jahre 2035 nicht übertreffen wird. Zurzeit leben 560 000 Einwohner in Dresden. Wer hat denn dieses Ziel formuliert oder die Zahl vorausgesagt, der Oberbürgermeister, der Stadtrat, entsprechende Wissenschaftler? Die Dresdener sicher nicht. Die Stadtbevölkerung wächst, trotz Geburtenhauptstadt, eben langsamer (2019 um 2700 Personen). Na und, was ist daran schlimm oder bedauerlich?

Nach Angaben der Bundesregierung sind 28.283 Asylbewerber, die seit 2012 eingereist sind und einen Antrag gestellt haben, abgeschoben wurden oder ausgereist sind, inzwischen wieder in Deutschland und haben weitere Anträge gestellt. Die Mehrzahl von ihnen, nämlich 22.050 befinden sich im zweiten Anlauf. Entsprechend der Angaben lebten zum Stichtag 30. Oktober 2019 4916 Asylbewerber im Land, die schon zweimal eingereist waren, dann jeweils abgeschoben wurden oder freiwillig ausreisten und inzwischen wieder eingereist sind und ihren dritten Antrag gestellt haben. Bei 1023 der aktuell im Land lebenden Asylbewerber ist es bereits der vierte Anlauf. Einige hier lebende Asylbewerber, nämlich 294, sind sogar schon bei fünf oder mehr Versuchen angelangt. Asyl- im Grundgesetz und Asyl- in der Praxis sind eben weit auseinander.